Gesetzlich verordneter Wahnsinn
Wenn europäische Fischer andere Fische einholen, als auf ihrer Lizenz vermerkt, müssen sie diese zurückwerfen. EU-Regelungen zwingen die Fischereiflotten, nur den Fisch anzulanden, für den sie im Meer unterwegs sind. Alles andere ist „Discard, also Beifang, und geht wieder über Bord. Die meisten Fische überleben die Tortur nicht.
So wird zum Beispiel beim Fang auf Scholle, Seezunge oder Krabben weit mehr als die Hälfte der gefangenen Lebewesen wieder ins Meer geworfen – selbst dann, wenn darunter Fische sind, die wiederum auf der Wunschliste anderer Fischer stehen.
Doch im Dezember vergangenen Jahres machte Brüssel einen Schritt in die richtige Richtung: Die EU-Fischereiminister verabschiedeten ein Rückwurf-Verbot für marktfähigen Fisch in der Nordsee. Diese Reform hätte also zur Folge, dass dort nicht mehr nur die größten Exemplare an Bord zurückbehalten werden dürfen.