HEAL THE WORLD
  Amazonas Regenwald
 


Die fortschreitende Abholzung des größten tropischen Waldes bedroht nicht nur die Pflanzenvielfalt. Der Amazonas-Regenwald, der fürs Weltklima eine wichtige Rolle spielt, könnte austrocknen, fürchten Forscher. Bis 2030 droht der Verlust von mindestens 20 Prozent seiner Fläche.

Mega-Natur unter Mega-Bedrohung


Das Amazonas-Becken bedeckt eine Fläche so groß wie von Lissabon bis Warschau und von Palermo bis Kopenhagen. Hier befindet sich der größte verbliebene Regenwaldblock der Erde. Es erstreckt sich über neun Staaten Südamerikas. Den weitaus größten Anteil hat Brasilien mit einer Landfläche größer als Westeuropa.

Viele bezeichnen die Amazonas-Regenwälder mit ihrer überwältigenden Artenvielfalt zu Recht als die Kronjuwelen der Weltnatur. So konnten hier bisher zum Beispiel über 40.000 Pflanzenarten, 427 Säugetierarten (darunter Jaguar, Ozelot, Riesenotter und Flussdelfin), 1.294 Vogelarten (darunter Kaiseradler, Tukane, Aras und Kolibris) sowie über 3.000 verschiedene Fischarten identifiziert werden. Dabei sind viele Gebiete noch nahezu unerforscht.

Den Countdown stoppen

Für die Einen sind die Regenwälder im Einzugsgebiet des wasserreichsten Flusses der Erde ein faszinierendes Naturerbe der gesamten Menschheit. Für die Anderen sind sie seit Hunderten von Generationen ihr natürliches Zuhause. Alleine 320 unterschiedliche indigene Bevölkerungsgruppen leben hier, häufig noch auf sehr traditionelle Art und Weise. Doch ihre Existenz ist bedroht: In den letzten Jahrzehnten sind in Brasilien bereits 17 Prozent der Regenwaldflächen für immer vernichtet worden. Und Abholzung, Brandrodung und andere schwerwiegende Eingriffe schreiten weiter rasant voran.

Die großen Bedrohungen sind die skrupellosen und meist illegalen Vernichtungen von Regenwäldern für die endlosen Weideflächen der Rinderrancher, die Holzgewinnung, die nachrückende Agrarindustrie mit ihren Hauptprodukten Soja und Mais, der Bergbau und die Verbauung der Flüsse mit Staudämmen. Landrechtsprobleme, vor allem in Brasilien, heizen dabei die verheerende Dynamik noch an.Organisationen wie der WWF und viele weitere Kämpfer für diesen einzigartigen Lebensraum arbeiten ebenfalls seit Jahrzehnten daran, der Zerstörung etwas entgegenzusetzen. Und sie haben sicher noch Schlimmeres verhindert. Heute wird jedoch deutlich, dass die Anstrengungen aller Akteure noch einmal erheblich verstärkt werden müssen, um die Entwaldung zu stoppen und die Entwicklung ins Positive zu wenden.

Der Amazonas-Regenwald und der Klima-Teufelskreis

Dass das Amazonasgebiet eine unerschöpfliche Quelle ökologischer, ökonomischer und medizinischer Vorteile für die Menschen ist – sei es für die dort lebenden Menschen wie für die in aller Welt – ist hinlänglich bekannt. Was heute zusätzlich immer stärker ins Bewusstsein drängt, ist die Klima stabilisierende Wirkung dieser gigantischen Wald- und Flusslandschaften sowie – umgekehrt – die Wirkungen eines destabilisierten Klimas auf die Regenwälder. Werden die ungeheuren Kohlenstoffmengen, die hier gebunden sind, in den nächsten Jahrzehnten durch Abholzung und Verbrennung freigesetzt, müssen die Klimaexperten ihre bereits heute beängstigenden Prognosen wohl noch einmal zum Schlimmeren korrigieren. Setzt andererseits die Menschheit weiterhin so ungebremst Treibhausgase wie Kohlendioxid und Methan frei, bleibt das nicht ohne Auswirkungen auf den Amazonas-Regenwald. Schon heute hat die Region oft mit ungewöhnlichen Trockenzeiten zu kämpfen – was den verbliebenen Regenwald weiter gefährdet.

 
 
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